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Fundstück
Rubrik mit radiophonen Miniaturen im
Kulturmagazin Kompressor
(Deutschlandfunk Kultur,
2014-17)
Fundstücke können Gedichte, Studioproduktionen, Field Recordings oder etwas ganz anderes sein. [...]
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Zukunft war gestern
Klangliche Utopien der Moderne und ihr
Echo bis heute (Deutschlandfunk, 2012)
Im Mai 2011 spielte das Asasello-Quartett
im Deutschlandfunk für eine Vinylveröffentlichung Anton Weberns Sechs
Bagatellen für Streichquartett ein. Vielen gilt die extrem
verdichtete, nur knapp vier Minuten lange Komposition aus dem Jahr 1913
als Geburtsstunde der Neuen Musik. Unter welchen Bedingungen entstand
das Stück und wie ging man zu dieser Zeit anderswo mit bis dato
gültigen tonalen Vorstellungen um? In Italien emanzipierte Luigi
Russolo das 'Geräusch', für russische Futuristen ging das Entwickeln
klanglicher Utopien einher mit der Forderung nach gesellschaftlicher
Veränderung. Bis in die heutige Geräuschmusik taucht die für viele zu
Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen Werke charakteristische
atmosphärische Abstraktheit immer wieder auf. [...]
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Hallo, ich bin
Rausch und Rauschen digitaler
Persönlichkeiten (Deutschlandradio Kultur, 2008)
(Übernahmen: NDR, WDR)
Soziale Netzwerke und Dating-Börsen sind zu
Alltagsphänomenen im Internet geworden. Und auch wer nicht bei MySpace
registriert ist, stößt per Suchmaschine auf sein digitales Profil. Die
Grenze zwischen öffentlich und privat verschiebt sich - und genau das
wollten die alternativen Bewegungen, aus denen die Netzkultur
hervorging. Kommunikation galt ihnen als Schlüssel zu friedlichem
Zusammenleben und gesellschaftlichem Handeln. Was hat sich davon
eingelöst? [...]
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Freund/Feind-Akustik
Musik, Klang und Schalltechnik in
militärischer Verwendung (Deutschlandradio Kultur / WDR3, 2007)
(Übernahme: SWR)
Marschieren, Motivieren, außer Gefecht setzen
– akustische Mittel waren von jeher Teil militärischer Praxis und
Strategie. Rhythmen von Märschen halten den Gleichschritt im Takt,
gemeinsames Singen formt Kameradschaft, mit Lärm und schalltechnischen
Waffen können Gegner unblutig zermürbt oder überwältigt werden. Wir
hören vom Alltag in der Bundeswehr, psychologischer Kriegführung in
Vietnam, Folter in Guantanamo und den neuesten nichttödlichen Waffen.
Wie Klang und Akustik den Anforderungen des Krieges entsprechen, welche
Mittel aus Musik und Sound entwickelt wurden und wie sie die Funktion
der militärischen Logik erfüllen, davon berichtet diese Feature. [...]
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Die Leute sollen sich wohlfühlen
Strategien funktioneller Musik (WDR3,
2004)
(Übernahme: Deutschlandradio Kultur,
Hörstation beim Kongress 'Doofe Musik' im Rahmen des
Anthropozän-Projekts, HKW Berlin, 2014)
Man hört sie, ohne sie wirklich wahrzunehmen.
Funktionelle Musik erklingt in Kaufhäusern, Supermärkten, Hotels,
U-Bahnen oder Flughäfen. Sie spricht uns an als Kunden, Konsumenten,
Wartende, und die, die sie abspielen, tun dies mit ganz bestimmten
Absichten. Seit die Firma Muzak Anfang der 30er Jahre anfing,
Musikbeschallung als kommerzielle Dienstleistung anzubieten, haben sich
die Musik wie die Ziele, die mit ihr verfolgt werden, gleichermaßen
gewandelt - Musik als Kulisse für meist ganz unmusikalische
Aktivitäten. Hartwig Vens und Paul Paulun untersuchen, wie und warum
funktionelle Musik damals und heute versucht, auf ihr Publikum
einzuwirken. [...]
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Land aus Milch und Sand
Eine musikalische Geschichte aus dem Nahen
Osten (2014)
Seit dem 11. September 2001 ist die
mediale Berichterstattung über den Nahen Osten weitgehend auf
Schlagworte wie Facebook-Revolution, Burkas, exzentrische Potentaten,
Massenvernichtungswaffen oder die Sicherheitslage für Touristen
beschränkt. Die meisten Ereignisse werden gleichermaßen schnell in
Schablonen gepresst wie vergessen, kulturelles Leben scheint nie
existiert zu haben oder wird auf Klischees reduziert. Anhand von Musik
erzählt Land aus Milch und Sand eine weithin unbekannte
Geschichte dieser Region, die von den 50er Jahren ins Jetzt reicht. [...]
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Im Klang des Nil
Auf den Spuren Soliman Gamils (WDR3,
2011)
(Übernahme: BR)
Als Howard Carter 1922 das Grab Tutanchamuns
entdeckte, waren in Ägypten Forscher aus aller Welt der Vergangenheit
auf der Spur. Schon als Kind begleitete Soliman Gamil einige von ihnen,
um etwas über die Musik der pharaonischen Zeit zu erfahren. Im
Anschluss an seine musikalische Ausbildung in Kairo und Paris zog er
mit einem Tonbandgerät durch Ägypten, um traditionelle Rituale zu
dokumentieren. Einige der Dorfmusiker lud er zu sich nach Kairo ein, um
gemeinsam mit ihnen musikalisch zu experimentieren. Wie viele andere
Künstler der 1950er und 60er Jahre sah Soliman Gamil unter Präsident
Nasser Möglichkeiten, die Idee einer neuen Gesellschaft mitzugestalten.
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Fluchtpunkt Indien
Gratwanderungen zwischen klanglicher
Utopie und privatem Nirwana (WDR3, 2006)
Bei der Wahrnehmung Indiens in der westlichen
Welt spielte die Verbindung von Religion und Musik von jeher eine große
Rolle. Die Sendung zeichnet Strömungen nach, die von der spirituellen
Komponente indischer Musik geprägt waren: angefangen beim Mitte der
60er Jahre von den Beatles eingeleiteten Siegeszug der Sitar im Westen
über Timothy Leary's League of Spiritual Discovery zu den
amerikanischen Minimalisten um La Monte Young und Terry Riley und ihrer
persönlichen Beziehung zu Pandit Pran Nath, dem 'nackten Sänger aus der
Höhle von Tapkeshwar'. Westdeutsche Musiker der 70er Jahre bewegten
sich ebenso wie in jüngerer Zeit japanische Produzenten in einem
Spannungsfeld zwischen klanglicher Utopie und musikalisch generierten
Rückzugsräumen. [...]
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Sounding-D
Neue Klänge vermitteln (Deutschlandfunk,
2010)
Welchen Stellenwert hat das Hören in unserer
Gesellschaft? Das Festival Sounding-D näherte sich dieser Frage
im Sommer auf einer zweieinhalbwöchigen Reise durch Deutschland, indem
es Neue Musik und Klangkunst in den öffentlichen Raum brachte. In 15
Städten wurden u.a. Parkhäuser, Bahnhöfe, Feldlandschaften, Lokschuppen
und Hafenanlagen zu Konzertstätten erklärt, an denen Zuhörer ihre
Umgebung durch Werke zahlreicher Komponisten neu erfahren konnten. [...]
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Molam
Die immer wieder neue Musik (2013)
Molam hat seinen Weg im
18. Jahrhundert aus Laos über die im Nordosten Thailands gelegene
Region Isaan nach Bangkok gefunden Bis vor Kurzem spielte
die Musik in der Metropole hauptsächlich eine identitätsstiftende Rolle
für dort gestrandete Arbeitsmigranten aus Isaan. Die in einer Art
Sprechgesang vorgetragenen Texte der Lieder thematisieren oft die Widrigkeiten des Lebens aus einer ironischen Perspektive. [...]
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Spiel ohne Grenzen
Das integrative Genre-Hopping des
Komponisten Yannis Kyriakides (SWR2, 2006)
Yannis Kyriakides studierte in Den Haag beim
Avantgarde-Komponisten Louis Andriessen, ist fester Bestandteil der im
Amsterdamer Hausbesetzerumfeld verankerten elektronischen Improv-Szene
und betreibt zusammen mit dem Gitarristen Andy Moor das breitspektral
orientierte Label Unsounds. Die Sendung vermittelt Einblicke in
diese Bereiche und stellt zwei als Live-Environments konzipierte
Kompositionen vor. Für The Buffer-Zone diente Kyriakides die
Demarkationslinie auf Zypern als Ausgangspunkt und in A Conspiracy
Cantata konfrontiert er die über Kurzwelle verbreiteten
Geheimdienstnachrichten von Nummernsendern mit einer antiken Weissagung
des Orakels von Delphi. [...]
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Morganatische
Geschichtenerzähler
Alejandra und Aeron im Spannungsfeld
zwischen Klangkunst, Kunstwelt und Neuer Musik (SWR2, 2007)
Alejandra Salinas' und Aeron Bergmans
musikalische Projekte basieren überwiegend auf Field-Recordings. Ihre
Dokumentationen des spanischen Landstrichs La Rioja und der Stadt Porto
kommunizieren mit rein naturalistischen Klängen eine aktuelle
Definition des dem Wandel der Zeit unterworfenen Begriffs 'Folklore'.
Andere ihrer Aufnahmen erfahren mittels elektronischer Methoden feine
Modifizierungen. Solche Klänge bildeten etwa die Grundlage der
Installation Revisonland, für die Alejandra und Aeron auf der
Ars Electronica 2002 im Bereich Digitale Musik ausgezeichnet
wurden. [...]
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